In Kyoto aufgewacht und ersteinmal nach Nara gefahren, dass eigentlich anfangs garnicht auf meinem Plan stand und wozu ich mich spontan entschied. Von Kyoto hab ich noch nicht viel gesehen - aber das kommt ja noch. In Nara angekommen wird gefrühstückmittagt und dann geht es frisch gestärkt mit allerlei japanischem Gebäck Richtung Nara Park. Im Park von Nara sind viele Weltkulturerbe-Tempel, Schreine, Museen und vor allem ... Rehe und Hirsche. Ca. 1.200 leben hier auf 5,3 km² - und alle sind zutraulich. So was habe ich ehrlich gesagt noch nie erlebt, die laufen alle komplett frei rum zwischen den Tempeln, Strassen, Häusern und Geschäften. Man kann die hier ohne Probleme streicheln und füttern, dies habe ich natürlich auch sofort getan ;-) Dann aber mein Hauptgrund um nach Nara zu kommen: Die größte Buddha-Statue der Welt. 16m hoch aus Bronze und irre schwer. Er selbst ist in einem großen Holzgebäude untergebracht und allein seine Hand ist so groß, dass ich mich dort ohne Probleme hätte hinlegen können.
Ich vor der besagten Halle
Natürlich beten viele Japaner vor dieser Statue und zünden Räucherkerzen an, daher riecht es hier auch dementsprechend. Wieder raus aus dem Gebäude wirt ersteinmal gerastet, und da allein rasten langweilig ist, setzte ich mich direkt neben ein Reh, das dort gemütlich im Schatten verweilt. Ein gemeinsames Foto von meinem neuen Freund und mir und mehrere Streicheleinheiten später mache ich mich wieder auf den Weg, den ich hab noch viel vor.
Die ganze Zeit der Anblick der Rehe und die fortgeschrittene Uhrzeit machen mich langsam wieder hunrig - also auf nach Kobe. Von Nara mit JR nach Osaka und dort umsteigen Richtung Kobe - insgesamt normalerweise knapp 1 1/2 Stunden. Da ich inzwischen schon mehrfach Bahn gefahren bin habe ich folgendes festgestellt: Junge Japaner zücken entweder sofort ihr Handy, ihre PSP, hören Musik oder schlafen im Zug. Alte Japaner zücken entweder sofort ihr Handy, lesen ein Buch, hören Musik oder schlafen im Zug. Und da ich mich nach fast 1 Woche Japan schon sehr japanisch fühle, habe ich mir überlegt in der Bahn Richtung Osaka eine Runde zu schlafen. iPod an und Augen zu - und bin natürlich erst an der Endtstation wach geworden. Wäre kein Problem, wenn Osaka die Endstation gewesen wäre, war sie aber nicht. Also ersteinmal aussteigen und schauen wo ich bin. Dann eine Bahn wieder in die andere Richtung nach Osaka nehmen und diesmal versuchen nicht direkt wieder einzuschlafen. Geschafft, Osaka Station aussteigen und den Zug mit 30-minütiger Verspätung nach Kobe nehmen. Dort angekommen wird erstmal eine Strassenkarte im Touri-Office besorgt. Diese führt mich dann zu dem berühmten Hafen-District, der inzwischen aus einer Flaniermeile, mehreren Restaurants und Geschäften sowie einem Vergnügungspark mit Riesenrad und Wilder Maus besteht. Hier steuerte ich ersteinmal den Kobe Habour Tower an, um mir die Stadt aus der Höhe anzuschauen. Ganz oben gibt es hier eine Skybar, die sich ähnlich wie der Berliner Fernsehturm um sich selbst dreht und dies in ca. 25 Minuten. Also bestellte ich mit ein 500 Yen Bier und genoß den 360° Blick über Kobe. Durch diese langsame Geschwindigkeit nimmt man sogar Sachen wahr, die man vielleicht sonst nicht gesehen hätte. Der Hit war eine Art Kirche, oder besser gesagt "Wedding-Chapel" auf dem Dach eines Hochhauses.
Wieder auf dem Boden angekommen wird ein Restaurant gesucht, dass ein Original Kobe-Steak serviert. Dies soll ja angeblich das beste Fleisch der Welt sein. Der Preis mit Beilage (ca. 3 kleine Kartoffeln) ist umgerechnet ca. 40-50 Euro (für 100g!). Daher entscheid ich mich für ein anderes Essen, denn so ein großer Steak-Esser bin ich jetzt auch nicht. Also gab es gebratene Nudeln mit viiiiel Gemüse und wenig Shrimps. Aber geschmeckt hat es trotzdem. Anschließend ging es wieder mit der Regio Super Express Bahn zurück nach Kyoto. Nach 20min Fussmasch stand ein Halt bei meinem neuen Lieblings-7Eleven an um mir dort für 900 Yen 2 Bier, 1 Yoghurt, 1 Wasser und 1 Brötchen für den Abend zu holen. Als ich kurz vor dem Hostel war, fand ich den Laden schlechthin: den 100 Yen Laden! Enttäuscht von dem Laden, indem es nur den gleichen Mist wie bei unsen 1 Euro-Läden gibt in Deutschland, ging ich zurück um zu duschen und mich umzuziehen. Da heute noch 4 Engländer in meinem Raum schlafen ist der Aufenthaltsraum in der 1 Etage entsprechend gut gefüllt. Dort traf ich auch erneut auf 2 Deutsche, mit denen ich mich dann bis jetzt ausgetauscht habe über Japan, das Leben hier und die Eigenrarten. Jetzt noch einen kleinen Happen essen und dann steht morgen Osaka auf dem Plan. Bis dahin muss ich aber ersteinmal mit 4 Engländern und 1 anderen in einem Raum schlafen... Hoffe das ich auch nur 1 Auge zumache...
Ist ja schon ein Ding mit den Rehen... Benjamin wäre begeistert :)
Hier ist es gerade 20:15 Uhr und ich hoffe du schläfst gerade gut, trotz den Mitbewohnern!
Freue mich auf deinen nächsten Bericht ;)