Montag, 13.09. - Busan und Abfahrt nach Seoul
Froh über die gestrige Entscheidung, doch ein Hotel zu nehmen, wache ich in meinem großen Bett mit 2 schönen großen Kopfkissen und einer schönen großen Bettdecke auf. Was für eine Nacht, so gut geschlafen habe ich lange nicht mehr. Es macht doch einiges aus in einem vernünftigen Bett, mit vernünftigen Schlafutensilien zu übernachten. Wir haben uns um 9:30 zum frühstücken verabredet, denn laut der gestrigen Aussage des doch sehr begrenzt Englisch-sprechenden Hotelangestellten sollte es Frühstück bis 12:00 geben. Leider war um 9:00 Uhr aber alles vorbei. Verpasst haben wir ein Amerikanisches Frühstück: trockene Kekse und Kaffee bis zum abwinken. Da wir aber Hunger haben sind wir ganz dekadent mit dem Taxi zu einer Bäckerei gefahren. Kostenpunkt 2.200 WON, das sind ca. 1,60 Eur. Nach getätigtem Einkauf ging es für den gleichen Preis zurück zum Hotel. Frühstücken auf dem Balkon bei herrlichem Sonnenschein und super Ausblick. So verbrachten wir dann die nächste Stunde, bevor wir uns gegen 12:00 Uhr bereit zum auschecken machten. Taxi zu Busan Station und dann erstmal für den nächsten KTX (Hochgeschwindigkeitszug in Korea, ähnlich Shinkansen oder ICE) Richtung Seoul 2 Sitzplätze reserviert. Unseren japanischen Freund haben wir in Busan "zurückgelassen", er wollte sich noch die Stadt genauer anschauen, bevor es ihn nach Seoul treibt. Er will aber auf seiner Weltreise auch in Deutschland vorbeikommen und hat versprochen sich dann zu melden. Bin mal gespannt, ob ich dann im März/April nächsten Jahres von ihm höre. Pünktlich 14:00 Uhr Abfahrt des KTX und dieser brachte uns mit Höchstgeschwindigkeiten von 305 km/h in knapp 3 Stunden einmal quer durchs Land nach Seoul. Der Zug hatte 16 Cars und er war fast restlos ausgebucht, aber wir mussten natürlich hinter der einzig deutsch-sprechenden und verstehenden Koreanerin sitzen, die unsere, dann doch nicht immer ganz normalen und jugendfreien Gespäche, aufmerksam verfolgt hat. Irgendwann sprach sie uns dann auf deutsch an - sie studierte in Lübeck und kann etwas deutsch. Nach kurzen Gesprächen mit ihr auf deutsch steig sie dann aber schon an der nächten Haltestelle aus und so konnten wir unsere Gespräche weiterführen - denn noch einen deutsch-sprechenden Koreaner in der Nähe von uns zu haben, wäre echt zu großer Zufall gewesen. Dafür das ich mich den ganzen Tag noch nicht wirklich bewegt habe, bin ich aber auf einmal sehr müde. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich dann doch irgendwann in dem Zug schon wieder eingeschlafen bin. Diesmal hatte ich aber jemanden dabei, der mich pünklich geweckt hat. Hier habe ich schließlich keinen RailPass und müsste so die Rückfahrt wieder ganz normal bezahlen. In Seoul angekommen, wird erstmal das Hostel aufgesucht, um den Rucksack loszuwerden. Also Subway, 1x umsteigen, 5 Min Fussmarsch und schon gefunden. Das ging diesmal sehr einfach. Das Hostel an sich ist ganz ok, allerdings muss ich sagen, dass die japanischen Hostel besser waren - und zwar alle in denen ich war. Aber ich werde sowieso die meiste Zeit unterwegs sein. Komisch finde ich das man hier auf dem kleinen Klo auch gleichzeitig duschen muss?! Also etwas gewöhnungsbedürftig. Dann wurde ersteinmal das Viertel unsicher gemacht. Zwei Deutsche in Seoul. Vorbei an allerhand Läden und Restaurants haben wir dann auch direkt ein Restaurant gefunden, wo wir dann heute Abend dinieren werden. Da es aber noch zu früh war, ersteinmal zurück ins Hostel - fertig machen für den Abend. Als es dann soweit war und wir vor dem gewünschten Restaurant standen, war dieses überfüllt und der Kellner zeigte und freundlich aber doch bestimmt, dass hier kein Platz mehr ist. Naja, dann eben weiter schauen. Noch ein paar Querstrassen und dann war dort ein ganzes Vergnügungsviertel - mit Bars, Restaurants, Geschäften und allem was dazu gehört.
Dort fanden wir dann auch einen sehr schönen Laden, der uns zusagte. Fleisch- und Beilagen-Flat-Rate für 9.900 WON. Das ist ok. Machen musste man sich das Fleisch und alles drum herum allerdings selber, was aber richtig Spaß machte. Und so verbrachten wir zu zweit den Abend bei Fleisch, eingelegtem Kohl, irgendeinem komischen grünen Gemüse das mir echt fantastisch geschmeckt hat und viel Bier. Zum ersten Mal, dass es keinen Reis dabei gibt. Das ist dann doch etwas ungewöhnlich.
Gesättigt flanieren wir dann noch etwas durch die Strassen, die für einen Montag Abend um 23:00 echt gut gefüllt sind, bis wir Papp-satt ins Hostel zurückkamen. Fertig machen und ab ins Bett. Morgen hab ich viel vor. Noch 2 Tage bis Abflug - die müssen genutzt werden um Seoul zu entdecken.